Einsatz 093: Erdwand Einsturzgefahr

Datum und Uhrzeit: 19.11.2022 um 09:35 Uhr

Dauer: 17,0 Stunden

Ort: Bühlertal, Roßbühlstraße

Fahrzeuge: KdoW, HLF 10, GW-T, GW-Höhenrettung, MTW

Weitere Kräfte: Kreisbrandmeister, Polizei, DRK Bühlertal, THW OV Bühl, THW OV Baden-Baden, THW OV Rastatt, THW OV Karlsruhe, THW OV Pforzheim, THW OV Tübingen, Landesamt Geologie Freiburg, Baufirmen, Vertreter der Gemeindeverwaltung

Zu einem nicht alltäglichen Feuerwehreinsatz alarmierte die Leitstelle Mittelbaden am Samstagmorgen die Führung in die Roßbühlstraße. Ein Anwohner meldete dem Polizeinotruf, dass er Angst vor einem massiven Erdrutsch habe. Zur Unterstützung forderte die eingesetzte Streife die Feuerwehr an.
Vor Ort erwartete den Einsatzleiter eine ungesicherte Baugrube, bei welcher aufgrund der ergiebigen Regenfälle und Oberflächenwasser an einigen Stellen bereits Erde aus dem Hang gespült wurde oder abgerutscht war. Zur genaueren Abklärung über den Zustand des Hanges forderte der Einsatzleiter daraufhin einen Bauberater des THW an. Dessen Einschätzung ergab, dass die angrenzenden Wohnhäuser geräumt, die obere Zufahrtsstraße zu den benachbarten Wohnhäusern gesperrt und der Hang unmittelbar gesichert werden musste.
Aus diesem Grund wurde durch den Bürgermeister in Absprache mit der technischen Einsatzleitung aus Feuerwehr und THW eine sofortige Ersatzmaßnahme zur Sicherung des Hanges in die Wege geleitet. Hierzu kamen zwei Baufirmen zum Einsatz, die eine Hangfußsicherung aufschütteten.
Unterstützt wurden die Firmen mit mehreren Kippern des THW aus unterschiedlichen Ortsverbänden. Um den Baufortschritt zu beschleunigen wurde später am Abend zusätzlich ein größerer Kettenbagger für den Einsatz angefordert.
Insgesamt wurden hierbei über 400 t Material bis ca. 01:30 Uhr in die Baugrube eingebaut.
Während den gesamten Baumaßnahmen wurden der Hang und die angrenzenden Gebäude durch das Einsatzstellensicherungssystem des THW OV Baden-Baden überwacht, welches die kleinsten Bewegungen aufzeigt und somit vor weiteren Erdrutschen warnt.
Um vorzubeugen, dass Oberflächenwasser in die Baugrube fließen kann, wurde zeitgleich zu den Baumaßnahmen, zusammen mit dem THW, eine Barriere aus Sandsäcken auf dem oberen Zufahrtsweg geschaffen. Ebenso wurden unter Seilsicherung durch die Höhenrettung beschädigte Rohrleitungen repariert und Folien auf dem Hang angebracht, damit weiteres Regenwasser über diese Folien ablaufen konnte.
Um kurz vor 2 Uhr waren die Arbeiten abgeschlossen und die Einsatzstelle konnte bis zur Nachbesprechung am nächsten Morgen verlassen werden.

Weitere Informationen:

Pressebericht vom 20.11.2022 vom THW Bühl
Pressebericht vom 25.11.2022 in den Badischen Neusten Nachrichten

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